14. November 2021
Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Zusammenarbeit mit KPMG untersuchte die Webauftritte von 171 Städten in der Schweiz. Neben Bern, Zürich und Basel waren auch kleinere Städte und Gemeinden wie Dietikon, Dübendorf, Kloten, Pratteln, Adliswil, Illnau-Effretikon und Horgen auf den ersten 11 Plätzen. All diese kleineren Städte und Gemeinden nutzen das GemWeb/CityWeb der i-web. Wir gratulieren.

Websites sind wichtige Aushängeschilder der Städte und enthalten Hinweise auf deren Digitalisierungsstand. Das Institut für Verwaltungs-Management der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW untersuchte deshalb in Zusammenarbeit mit KPMG Schweiz die Websites von 171 Städten in der Schweiz anhand von 23 Kriterien.

 

Wie misst sich der Digitalisierungsgrad?

Die Forscherinnen und Forscher nahmen zum Beispiel den Online-Schalter, die Abo-Dienste oder Meldemöglichkeiten unter die Lupe. Sie prüften, ob Informationen in mehreren Sprachen, in einfacher Sprache oder in Form von Erklärvideos vorhanden waren. Ein einheitliches und responsives Design gehörte ebenso zu den Kriterien, und die Suchmöglichkeiten wurden untersucht.

Die Erhebungskriterien wurden vier von E-Government Schweiz formulierten Digitalisierungsprinzipien zugeordnet, die auf den Websites beobachtbar waren. Als besonders ergiebig erwies sich dabei das Prinzip der „Zielgruppengerechten Dienste und Informationen“. Dieses wurde in die Unterkategorien „Inklusion“, „Nutzendenfreundlichkeit“ und „Kommunikationskanäle“ unterteilt. Weitere Prinzipien waren die „Gemeinsame Datenverwaltung“, die „Offenheit und Transparenz“ sowie die „Standardisierung und Interoperabilität“.

 

Nicht nur die Grösse zählt

Dass Bern, Zürich und Basel hohe Gesamtwerte erzielten, sei wenig überraschend, schreiben die Autor(inn)en. „Aufgrund ihrer Grösse können sie mehr finanzielle und personelle Ressourcen in die Entwicklung ihrer Websites stecken“. Auffällig sei aber, dass auch kleinere Städte mit weniger als 30‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern, wie Dietikon oder Pratteln, besonders gut abgeschnitten hätten.

In der Gesamtrangliste standen die folgenden elf Städte an der Spitze:

1. Bern (0.79)

2. Zürich (0.76)

3. Dietikon* (0.70)

4. Basel (0.69)

4. Dübendorf* (0.69)

4. Kloten* (0.69)

4. Pratteln* (0.69)

8. Adliswil* (0.68)

8. Luzern* (0.68)

10. Illnau-Effretikon* (0.67)

10. Horgen* (0.67)

* Diese Städte und Gemeinden arbeiten mit dem GemWeb/CityWeb der i-web.

 

i-web gratuliert ihren Kunden

i-web freut sich darüber, dass so viele ihrer Kunden in der Studie Spitzenplätze belegten. Offenbar unterstützen die Produkte der i-web die Webverantwortlichen der Städte und Gemeinden bei der nutzerorientierten und dienstleistungsorientierten Gestaltung ihrer Webangebote. Wir gratulieren unseren Kunden zu den hervorragenden Ergebnissen.

 

Wo Grösse Vorteile bringt

Im Bereich „Zielgruppengerechte Dienste und Informationen“ wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen Städtegrösse und Ergebnis festgestellt. Doch auch hier konnten kleinere Städte und Gemeinden gut mithalten. Nach Bern und Zürich lagen die Städte Nyon, Kloten, St. Gallen, Luzern, Dübendorf und Pratteln ganz vorn.

Gemessen wurde hier zum Beispiel, ob das Design einheitlich ist, ob der gesamte Text oder Textteile in einer anderen Sprache zur Verfügung stehen, ob Anstrengungen zur Barrierefreiheit unternommen werden, ob Dokumente in einfacher/leichter Sprache angeboten werden und ob Erklärvideos oder -comics vorhanden sind.

Ein Newsletter-Angebot mit oder ohne Themenwahl, ein verlinktes oder unverlinktes Ratsinformationssystem, eine Suchfunktion mit oder ohne Direktzugriffe und künstliche Intelligenz und die Gliederung des Webauftritts nach Dienstleistungen, Themen und Lebensphasen wurden ebenfalls positiv bewertet. Zudem waren Verlinkungen zu Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, Crossiety oder Linkedin gefragt.

 

Wo Kleinere punkten

Doch nicht in allen Untersuchungsbereichen korrelierten gute Ergebnisse mit der Städtegrösse. Im Bereich „Offenheit und Transparenz“ zum Beispiel belegte die Gemeinde Horgen (ca. 23‘250 Einwohner/-innen) den ersten Platz. Unter „Offenheit und Transparenz“ wurden die Unterkriterien „Datenschutz“, „Feedback“ und „Interaktion“ zusammengefasst. Untersuchungsfragen waren hier zum Beispiel, ob Dienstleistungen online bezogen werden können (Online-Schalter), ob Dienstleistungen für Unternehmen oder ein Link auf Easy Gov angeboten werden, ob ein Stadtmelder vorhanden ist und welche Kontaktmöglichkeiten angeboten werden. Beim letztgenannten Kriterium wurden das Vorhandensein eines Chatbots geprüft, aber auch die allgemeinen und persönlichen Kontaktdaten pro Fachamt.

 

Genauer hingeschaut

Die Studie macht auch deutlich, dass sich das eGovernment in der Schweiz nicht unbedingt in einem so schlechten Zustand befindet, wie es internationale Studien glauben machen. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat die städtischen Webauftritte sehr genau untersucht und eine grosse Vielfalt von Kriterien berücksichtigt. Es handelt sich um eine Vollerhebung, eigenhändig durchgeführt durch Forscher/-innen der ZHAW im August 2021. Dagegen untersucht zum Beispiel der eGovernment Benchmark der EU vor allem kantonale und bundesweite Webangebote. Nur sehr wenige städtische Webauftritte werden stichprobenartig beigezogen.

 

Weitere Informationen:

Alexander Mertes, Caroline Brüesch, Chantal Menzi, Selina Hänni, Michelle Moonen: Digitaler Städtemonitor Schweiz – Eine Studie des ZHAW Instituts für Verwaltungs-Management in Kooperation mit KPMG Schweiz. 2021.