16. Januar 2017
Der Bundesrat hat beschlossen, die Internet-Domain .swiss als „Markenzeichen für Schweizer eGovernment-Anwendungen“ zu nutzen. Sie soll nur für neue, user- statt behördenorientierte eGovernment-Angebote verwendet werden. Die Domain admin.ch bleibt Stammdomain der Bundesverwaltung.
Auf Antrag der Bundeskanzlei hat der Bundesrat festgelegt, wie die Bundesverwaltung die neue Schweizer Top-Level-Domain .swiss nutzen soll. Als Grundlage dafür diente ein strategisches Gutachten, das auf qualitativen Interviews mit Vertreter/-innen der Bundesverwaltung, der Wirtschaft und potenzieller Nutzer/-innen basiert.

.swiss als Qualitätsmerkmal


Als sich die Schweiz 2012 bei der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) um die Top-Level-Domain .swiss bewarb und diese 2014 zugesprochen erhielt, war rasch klar, dass nicht einfach jede und jeder eine Domain mit der Endung .swiss erhalten sollte. Die Verordnung über Internet-Domains (VID) hält unter anderem fest, dass Gesuchsteller einen ausreichenden Bezug zur Schweiz aufweisen müssen. So konnten in der Lancierungsphase nur öffentliche Körperschaften sowie Firmen und Marken nach schweizerischem Recht einen Domainnamen beantragen.

Auch in den Interviews wurde der Wert der Domain .swiss betont. Im Fall einer zu lockeren Vergabepraxis bestehe die Gefahr eine Verwässerung. „Je beliebiger die Top-Level-Domain .swiss verwendet wird, desto geringer wird ihr Wert“, halten die Studienautor(inn)en fest. Auch die Bundesverwaltung sollte also die Endung .swiss so nutzen, dass deren hoher Wert erhalten und gefördert wird.

Fünf Nutzungsvarianten


Aufgrund der Erkenntnisse aus den Interviews skizziert das strategische Gutachen fünf mögliche Varianten für die Nutzung von .swiss durch die Bundesverwaltung:
  • Variante „Ausnahme“: Bundesrat und Bundesverwaltung verzichten grundsätzlich auf die Nutzung der Top-Level-Domain .swiss. Ausnahmen bedürfen einer vorherigen Genehmigung.
  • Variante „Imagepflege“: Der Bund verwendet .swiss ausschliesslich für die Landeskommunikation, das Standortmarketing und die Kommunikation besonderer Projekte mit internationaler Resonanz.
  • Variante „Internationale Kommunikation“: Die internationale Regierungskommunikation wird unter .swiss gebündelt.
  • Variante "Freigabe“: Die Departemente und Ämter nutzen .swiss nach eigenem Ermessen.
  • Variante „Schweiz im digitalen Raum“: .swiss wird gezielt genutzt, um die E-Government-Aktivitäten der Schweiz sukzessive auf einer User-orientierten Plattform zu bündeln.

.swiss als Plattform für User-orientiertes eGovernment


Der Variante „Schweiz im digitalen Raum“ messen die Autor(inn)en das grösste Wirkungspotenzial bei. Bei dieser Variante werde der Wert der neuen Domain-Endung genutzt, um einen Systemwechsel im eGovernment zu fördern. Anstelle von Einzelaktivitäten einzelner Behörden sollen dabei die Bedürfnisse der Bevölkerung und Wirtschaft nach einem „unkomplizierten Zugang zu Informationen, Daten, Registerauszügen und Bewilligungen“ im Vordergrund stehen. Diese stehe auch im Einklang mit den Zielen des Bundesrats im Rahmen seiner „Strategie digitale Schweiz“.

admin.ch bleibt erhalten


Mit dem Entscheid, .swiss ausschliesslich für neuartige eGovernment-Angebote zu nutzen, ist auch festgelegt, dass admin.ch als Stammdomain der Bundesverwaltung zu erhalten. Ein Transfer sämtlicher Websites der Bundesverwaltung in die Top-Level-Domain .swiss wäre teuer und brächte keinen ausreichenden Mehrwert für die Bevölkerung.


Weitere Informationen:
Bundesrat: Bundesrat regelt Nutzung der Domain .swiss durch die Bundesverwaltung, Medienmitteilung vom 11. Januar 2017
Futureworks: Strategisches Gutachten zur Nutzung der Top-Level-Domain .swiss durch Bundesrat und Bundesverwaltung, Studie im Auftrag der Bundeskanzlei

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