28. März 2017
Die Posttochter SwissSign AG, heutige Herausgeberin der SuisseID, wird künftig je zur Hälfte durch die Post und durch die SBB getragen. Die Wettbewerbsbehörden haben dem Joint Venture zugestimmt. Ab Herbst 2017 will SwissSign eine neue standardisierte digitale Identität anbieten.
2010 lancierte der Bund erstmals eine schweizweit eindeutige elektronische Identitätskarte, die SuisseID. Anbieterin war unter anderem die Posttochter SwissSign AG. Bis heute hat sich die digitale Identität in der Schweiz nicht breit durchgesetzt. Das soll sich nun ändern:

Neue Gesetzesgrundlage


Mit dem künftigen neuen eID-Gesetz schafft der Bund die Grundlage für eine Anerkennung verschiedenster elektronischen Identifikationsmittel. Dabei sind drei Vertrauensstufen vorgesehen. Alle Anbieter elektronischer Identitätsmittel sollen eine Anerkennung beantragen können. Beispiele heutiger Angebote sind die Apple-ID, die Google ID, die Mobile ID, die OpenID, die SuisseID oder der SwissPass der SBB.

Neues Joint Venture


Da sich die SuisseID in der Schweiz bisher nicht durchsetzen konnte, haben sich die Post und die SBB darauf geeinigt, ab 2017 ihre Kräfte zu bündeln: Neu möchten sie gemeinsam eine elektronische Identität herausgeben. Dafür sollte sich neben der Post neu auch die SBB an der einstigen Posttocher SwissSign AG beteiligen.

Ein Unsicherheitsfaktor für die neue Zusammenarbeit war die Frage, ob die Wettbewerbsbehörden der Zusammenarbeit zustimmen würden. Am 24. März teilte die Post nun mit, dass sowohl die schweizerische als auch die europäischen Wettbewerbsbehörden das neue Joint Venture genehmigt hätten.

Einfacheres Login


Die Post und die SBB werden damit nun über die SwissSign AG gemeinsam eine neue digitale Identitätskarte (eID) entwickeln und vermarkten. Diese soll es den Anwendern ermöglichen, bei mehreren Portalen das gleiche Login zu nutzen. Ab Herbst 2017 soll sie den Benutzern des Postportals zur Verfügung stehen. Ab 2018 sollen die SwissPass-Kunden der SBB folgen. Bereits ab Herbst 2017 soll das neue Loginverfahren auch weiteren interessierten Behörden und Unternehmen offen stehen.

Die neue eID soll in verschiedenen Varianten genutzt werden können. Sie soll „den gesamten Funktionsumfang vom einfachen Login bis hin zur digitalen Signatur abdecken“, schrieb im Dezember 2016 die Post. Die neue Lösung soll damit auch eine „Weiterentwicklung der vom Bund lancierten und von der Post mitentwickelten SuisseID“ darstellen.


Weitere Informationen:
DIE POST: Wettbewerbsbehörden genehmigen Joint Venture von Post und SBB, Medienmitteilung, 24. März 2017
Luca Perier: Post und SBB erhalten grünes Licht für Joint-Venture zur E-ID, Computerworld, 27. März 2017
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